Der Garten im November

Der „Nebelmond“ gilt in vielen Kulturen als Monat des Totengedenkens. Die Natur begibt sich zur Winterruhe, der Mensch wird an die Vergänglichkeit allen Seins erinnert – aber auch an die ewigen Kreisläufe und damit auf die Hoffnung auf den nächsten Frühling. Wenn der November auch als Totenmonat gilt, ist er trotzdem kein Trauermonat: Am 1. November feiert das katholische Christentum „Allerheiligen“ als Festtag für alle jene Heiligen, die im Jahresverlauf keinen eigenen Gedenktag haben. Der 2. November, „Allerseelen“, ist der eigentliche Totengedenktag.
Für die Bauern war der 6. November früher ein besonderer Tag, an dem der heilige Leonhard als Schutzpatron der Pferde und des Viehs gefeiert wurde. Auch heute sind die „Leonardi-Umritte“ in manchen Gegenden des österreichischen und bayrischen Voralpenlandes noch eine sorgfältig gepflegte Tradition. Und der Martinstag, der 11. November, ist wegen der Laternenprozession sowie des Martinssingen bei den Kindern beliebt.
Bei den Römern war der 15. November der Festtag der Feronia, der Göttin des Feuers, der Vulkane und der Schmiede. Zugleich war sie Schutzpatronin der freigelassenen Sklaven und der einsamen Reisenden. Ihr zu Ehren wurden große Jahrmärkte abgehalten.

Nach diesem geschichtlichen Exkurs widmen wir uns nun aber dem Garten im November.
Es kehrt Ruhe ein im Garten. Dafür wird es im Gewächshaus und im Keller immer voller. Denn nicht nur das gelagerte Obst und Gemüse freut sich über die frostsicheren Räume. Auch die Blumenkästen von Balkon und Fensterbänken sollen dort ihren Platz zum Überwintern finden. Aber trotzdem – keine Sorge, dass die Arbeit ausgeht: Es ist auch im Hausgarten noch einiges zu tun.

  • Solange der Boden nicht gefroren ist, kann man durchaus noch unempfindliche Obstbäume oder Beerensträucher pflanzen. Die vorhandenen Bäume kann man mit einem Rindenanstrich vor Frostrissen schützen. Auch schadet es nicht, die Baumscheiben noch einmal etwas zu lockern und ausgiebig mit Kompost zu bedecken.
  • Grün- und Rosenkohl haben gar nichts dagegen wenn es ein bisschen kalt wird. Der erste Frost gibt diesem Gemüse nämlich den vollendeten Geschmack. Also darf man sich mit der Ernte durchaus bis nach dem ersten Frosteinbruch gedulden!
  • Himbeeren sind das glatte Gegenteil. Sie mögen es warm – also kräftig mulchen.
  • Den Garten vor dem Wintereinbruch nicht blitzblank aufräumen, ruhig Laub und Reisighaufen liegen lassen ebenso zusammengetragenes Fallholz, dies alles dient für Igel bis zum Frühjahr als Winterquartier!

Weitere mögliche Arbeiten im Garten

Allgemeines

  • Proben für Bodenuntersuchungen nehmen und einschicken.
  • Gründünger ausbringen.
  • Umgraben, Rigolen
  • Stalldung und Gründüngung eingraben.
  • Kalk streuen.
  • Laub absammeln.
  • Kompost umsetzen.
  • Spätgemüse einlagern bzw. einmieten.

Pflanzung

  • Chicoreewurzeln, Petersilie und Schnittlauch zum Treiben ansetzen bzw. eintopfen.
  • Rhabarber

Pflege und Pflanzenschutz

  • Artischocken winterfest abdecken.
  • Gemüse unter Glas und Folie Frostschutz geben.
  • Gemüse zur Freilandüberwinterung (Salat, Möhren, Zwiebeln, Petersilie) abdecken.

Ernte unter Glas und Folie

  • Feldsalat
  • Kohlrabi
  • Kopfsalat
  • Spinat
  • Winterendivie

Ernte vom Freiland

  • Chinakohl
  • Grünkohl
  • Möhren
  • Porree
  • Rettich

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